INTEGRATION DURCH TISCHTENNIS

ein Bericht von Höbke Dibbern

 

Am 04.12.2015 waren Rabea und ich in Hamburg und haben dort die drei Vereine Altonaer Turnverband, TuS Ottensen und FC St. Pauli bei ihrem Sportangebot für Flüchtlinge unterstützt. Die Hamburger Kiez-Gemeinschaft organisiert seit Mitte November 2x wöchentlich ein Training für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Der Kontakt war über den FC St. Pauli zustande gekommen, bei dem die frühere FSV-Damenspielerin Andrea Gütschow inzwischen aktiv ist.

 

Der Trainingsnachmittag begann um 16 Uhr. Zunächst waren vier Hamburger Betreuer, Rabea und ich und genau ein Flüchtling in der Halle. Überraschung und leichte Enttäuschung machten sich breit. Dafür waren wir jetzt extra nach Hamburg gefahren? Aber nachdem wir die Tische aufgebaut und erstmal angefangen hatten, untereinander zu spielen, füllte sich die Halle dann doch noch. Zwar waren keine Kinder und keine Mädchen dabei, aber die ca. 10 Jugendlichen (Jungs zwischen 15 und 18 Jahren) waren dafür umso mehr mit Freude bei der Sache.

 

So unterschiedlich die Herkunft der Jungs ist (Syrien, Afrika und Afghanistan), so unterschiedlich war auch die Verständigung. Einige sprechen schon recht gut Deutsch, mit anderen klappte es auf Englisch und wenn das beides nicht funktionierte, nahmen wir einfach Hände und Füße zur Hilfe.

 

Wir haben Einzel, Doppel/Mixed und zum Schluß noch ein Kaiserspiel gespielt. Dabei stand nicht das Gewinnen, sondern der Spaß im Vordergrund. Ziel dieses Trainingsangebots ist es ja auch, die Flüchtlinge zumindest für diese zwei Stunden am Tag von ihren Sorgen und Ängsten abzulenken. 

 

Denn nebenbei haben wir natürlich auch Einiges über die Jugendlichen erfahren können. So sind viele von ihnen ganz allein, ohne Eltern, oder manchmal nur mit ihren jüngeren Geschwistern geflohen. Und wir haben erfahren, dass eigentlich viel mehr Kinder/Jugendliche an den Trainingseinheiten teilnehmen möchten, es aber oft daran scheitert, weil die Kinder/Jugendlichen nicht von ihren Unterkünften zu den Trainingshallen in der Innenstadt gelangen können, da das Geld für ein HVV-Ticket fehlt.

 

Der Nachmittag hat uns und den Flüchtlingen sehr viel Freude bereitet und wir bedanken uns für die ehrenamtliche Arbeit der Hamburger Sportskollegen. Macht weiter so!